Andrea Moosbrugger
FREI DAY - Von der Utopie zur Wirklichkeit

Gemeinsam engagieren sich der Vorarlberger Familienverband und der Landeselternverband seit knapp zwei Jahren schwerpunktmäßig für eine zukunftsorientierte Schule. Dazu wird das Lernformat „FREI DAY“ von Schule im Aufbruch pilotiert. Im April fanden die “Tage der Utopie” in Götzis/St. Arbogast statt. Ein Highlight war der Besuch von Margret Rasfeld.
Wenn man einen Anruf vom Organisationsteam der “Tage der Utopie” bekommt und gefragt wird, ob man sein Projekt mit anderen Pionier*innen aus Vorarlberg auf der Bühne vorstellen will, dann ist das - nach einem kurzen Moment der Sprachlosigkeit - natürlich eine große Ehre. Die Tage der Utopie laden seit 20 Jahren als “Festival für eine gute Zeit” internationale Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Künstle*rinnen ein, ihre gemeinwohlorientierten Lösungsvorschläge zu brennenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu präsentieren. Dabei steht nicht der tagespolitische Reparaturvorschlag, sondern der visionäre Entwurf, das ressourcenorientierte Zukunftsbild im Vordergrund. Mehr dazu: https://tagederutopie.org/
Andrea Moosbrugger, Beirätin für Bildung im Vorarlberger Familienverband und Birgit Walch, Geschäftsführerin im Landeselternverband Vorarlberg hatten die Gelegenheit, den Umsetzungsstand in Österreich einem großen Publikum in der Kulturbühne Ambach zu präsentieren. Mittlerweile sind 15 Schulen in Österreich am Planen oder in der FREI DAY Umsetzung. Der Zukunftstag ist für alle Schulformen relevant, das sehen wir auch bestätigt, da sich Volksschulen, Mittelschulen, GYMs, BORGs, HAKs und HTLs beteiligen. Für Volksschulen und Mittelschulen ergibt sich durch den neuen Lehrplan ab 2023/24 und die darin enthaltenen Leitvorstellungen zu Zukunftskompetenzen (Stichwort 4 K’s), Potenzialentfaltung, zu partizipativem Unterricht und globalem Lernen bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung eine besonders gute Basis für das Einführen von neuen Lernformaten.
Der Abend wurde durch den Talk von Margret Rasfeld, Jamila Tressel und Lisa Jaspers zum Thema “Unlearn Patriarchy” mit besonderem Augenmerk auf “Unlearn Bildung” gekürt. Die Tage der Utopie sind auch ein toller Treffpunkt für Inspiration und Netzwerk, und so konnten wir unseren Partner und Unterstützer Christian Kathan von Weitblick begrüßen, genauso wie FREI DAY Botschafterin Birgit Hippacher aus Osttirol, FREI DAY Schüler*innen und natürlich viele FREI DAY Pädagog*innen und Partner.
Tags darauf im Dialog mit den Speakerinnnen in St. Arbogast fand sich eine große Runde von Wandel-Begeisterten und Interessierten Bildungsenthusiast*innen. Margret verlas Briefe von Jugendlichen zum Thema “Wie ich mich wirklich in der Schule fühle” – erschütternde Einblicke in die Seelen von Kindern und Jugendlichen in einem allzu starren System, in dem sie nur wenig um ihre Meinung und ihre Interessen gefragt werden. Der Ausblick auf Österreichweite Vernetzung lässt und hoffen: im Herbst sind es gesamt 5 Pädagogische Hochschulen, an denen es Aus- oder Fortbildungsangebote zum FREI DAY geben wird. Auch die Vernetzungstreffen und die österreichweite Webinarserie wird fortgeführt. “Lernen, die Welt zu verändern” das ist an Schulen jetzt möglich.